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gefühlsLOGISCHE Gedanken
von Gerhard F. Schadler

Harte Jungs – weicher Kern

Ein eindrucksvolles Beispiel, wie sehr Gefühle Ergebnisse beeinflussen, lieferte 2014 das wichtigste Sportereignis der USA, der Super Bowl – das Finale der amerikanischen Football-Profiliga. Hier nehmen wirklich harte Männer Kreuzbandrisse, ausgerenkte Finger und Schultern, offene Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen und Hirntraumata, ja sogar tödliche Unfälle in Kauf. Ein Sport für „richtige“ Männer. Wer verletzt ist und trotzdem weiterspielt, wird als ganzer Kerl verehrt. Die anderen werden als Weicheier beschimpft. Gefühle scheinen in dieser Macho-Kultur keinen Platz zu haben.

Weicheier?
Wen wundert es, dass das Team der Seattle Seahawks von allen mehr als belächelt wurde, als Trainer Pete Carroll die gesamte Kampfmannschaft zu Yoga, Meditation und anderen mentalen Maßnahmen verpflichtete. Während der Rest der Liga weiter auf Kraft, Härte und Einschüchterung setzte, wollte er andere Wege beschreiten. Sein Ziel: Wohlgefühl und Ausgeglichenheit seiner Spieler zu steigern. Hatte der klassische Weg über die Jahre hinweg doch nur dazu geführt, dass sie es nie geschafft hatten, den Super Bowl für sich zu entscheiden.

Überraschung!
2. Februar 2014. Das Lächeln der „richtigen“ Männer verwandelte sich in ungläubiges Kopfschütteln, als die „Weicheier“ der Seattle Seahawks die Konkurrenz in Grund und Boden stampften. Sie sind die überraschend überlegenen Sieger des Super Bowl 2014. Trainer Carroll bringt sein Erfolgsgeheimnis mit fünf Worten auf den Punkt: „Glückliche Spieler sind bessere Spieler!“

Ohne Gefühle geht nichts
Die traditionelle Erziehung hat Männern über Jahrhunderte eingebläut, dass es für sie eine Welt ohne Gefühle gäbe. Doch längst wissen wir: Gefühle sind die zentrale Antriebskraft, die uns Menschen – oftmals unauffällig und kaum bemerkt – beeinflusst. Wen wundert es, dass auch eine Untersuchung des deutschen Arbeitsministeriums belegt, dass ein Unternehmen umso erfolgreicher ist, je zufriedener seine (weiblichen UND männlichen) MitarbeiterInnen sind – und das um bis zu 30 Prozent!

Gute Stimmung macht besser
Trainer Pete Carroll ist der Überzeugung, dass glückliche Spieler bessere Spieler seien. Doch was bedeutet das für den normalen Alltag? Könnte es sein, dass glückliche Eltern bessere Eltern sind? Glückliche Führungskräfte bessere Führungskräfte abgeben? Glückliche Gesprächspartner bessere Gesprächspartner darstellen? Glückliche Teams bessere Teams sind? …

Wie geht es Ihnen?
Ob es so ist, lässt sich leicht überprüfen. Achten Sie doch mal darauf, in welcher Stimmungslage Sie umgänglicher, aktiver, konzentrierter, stärker, kommunikativer, attraktiver für Ihre Umgebung, ja vielleicht sogar netter zu anderen sind. Und vielleicht erscheint es Ihnen sinnvoll, regelmäßig Aktivitäten einzuplanen, die Ihnen zuträglich sind – egal ob es sich dabei um einen Kaffeehausbesuch, die Pflege von Hobbys, das Praktizieren von Meditation oder Yoga (wie es die Seattle Seahawks taten) oder das Erlernen von Fertigkeiten handelt, die Ihnen den Umgang mit Ihren Gefühlen erleichtern.

Eine angenehme Zeit wünscht
Der GefühlsLOGIKER

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