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Hier finden Sie einige Beispiele aus unterschiedlichsten Bereichen, die den starken Einfluss von Gefühlen zumindest erahnen lassen:

Apollo 13 – Gefühle und Krisen

„Houston, we have a problem“, meldet der Kommandant der Raumkapsel, 300.000 km von der Erde entfernt. Ein Sauerstofftank ist explodiert. Alle lebensnotwendigen Systeme sind zusammengebrochen. Es geht um Leben und Tod. Wir schreiben den 13. April 1970. Viele im Kontrollzentrum in Houston werden nervös, meinen, dass dies die größte Katastrophe werden würde, welche die NASA je erlebt hat.

Doch ein Mann dachte anders: Gene Kranz, Flugdirektor der Mission. Seine Gelassenheit während der Krise ermöglichte ihm den souveränen Umgang mit dieser kritischen Situation. Und sie beeinflusste sein gesamtes Team in jene konstruktive Richtung, die nötig war, um die Mission trotz aller widrigen Umstände erfolgreich zu Ende zu bringen – und so das Leben der Besatzung zu retten.

Ein geschichtsträchtiges Ereignis, das eindrucksvoll zeigt, wie wichtig es gerade in herausfordernden Zeiten ist, die eigene Gelassenheit zu erhalten, um optimal handeln zu können.

Werbung – Gefühle und Kundenverhalten

Die Werbewirtschaft ist sich nicht nur bewusst, wie stark Gefühle Menschen beeinflussen. Sie weiß diese Erkenntnis auch wirkungsvoll zu nutzen. Die tägliche Werbeflut mit bunten Bildern von vorwiegend glücklichen Menschen mit lachenden Gesichtern soll positive Gefühle gegenüber dem Produkt wecken – mit nur einem Ziel: zum Kauf zu bewegen.

So werden über Gefühle Bedürfnisse geweckt, die zuvor nicht vorhanden waren. „Kauf mich und es geht dir gut!“ ist die Botschaft. Und die weltweiten Umsätze zeigen, dass es wirkt.

Finanzkrise 2008 – Gefühle und Weltwirtschaft

Die Finanzkrise 2008 stellt ein weltumspannendes Beispiel für den starken Einfluss von Gefühlen dar. Ausgelöst durch die unbändige Gier (ein starkes Gefühl) kurzsichtiger Banker, hat die Angst (ein ebenso starkes Gefühl ) der BürgerInnen diese Finanzkrise schnell zu einer globalen Wirtschaftskrise anwachsen lassen. Wurden doch durch die Angst vor einer ungewissen Zukunft weltweit Abermillionen besorgter Menschen dazu veranlasst, den persönlichen Konsum einzuschränken, um Reserven für den Notfall bereitzuhaben.

So wurden riesige Summen dem Wirtschaftsfluss entzogen und die Finanzkrise verwandelte sich unter dem Einfluss belastender Gefühle in kürzester Zeit in eine weltweite Wirtschaftskrise. Um „die Märkte“ (die Gefühle) zu beruhigen, sahen sich weltweit Regierungen veranlasst, mit Hilfsmaßnahmen zu versuchen, das Vertrauen (ein weiteres starkes Gefühl) der Menschen wiederherzustellen.

Betriebsklima – Gefühle und Unternehmenserfolge

Menschen, die sich bei der Arbeit wohlfühlen, verhalten sich anders als jene, die sich nur wegen des Geldes auf ihrem Arbeitsplatz abmühen. MitarbeiterInnen, die sich wohlfühlen, sind engagierter, aktiver, freundlicher (auch gegenüber KundInnen und damit serviceorientierter) und werden kaum mit fadenscheinigen Begründungen in Krankenstand gehen, sondern diesen nur dann in Anspruch nehmen, wenn es tatsächlich nötig ist.

So hat die Stimmungslage im Unternehmen, welche das Verhalten einer Belegschaft entscheidend mitbestimmt, einen realen Einfluss auf die Kennzahlen.

Wissenschaftliches
Bereits 2005, 2012 und 2013 konnten wissenschaftliche Studien die Wichtigkeit des Betriebsklimas nachweisen:

  • 2005 – B. Fredrickson und M. Losada weisen nach, dass in Unternehmen mit gutem Betriebsklima sowohl Arbeitsfreude und Leistungswille als auch die Produktionsergebnisse deutlich besser ausfallen.
  • 2012 – Das Gallup-Institut stellt bei einer Befragung von Unternehmen in 34 Ländern fest, dass bei gutem Betriebsklima die Produktivität um 21% und die Rentabilität um 22% erhöht ist. Gleichzeitig sind die Fehlzeiten um 37% und die Qualitätsmängel um 41% niedriger, als bei schlechtem Betriebsklima.
  • 2013 – Eine Forschergruppe um Daniela Lohaus (TU Darmstadt) geht der Frage nach, welche Eigenschaften einen Arbeitgeber besonders attraktiv machen. An erster Stelle wird von DienstnehmerInnen ein wertschätzend geprägtes Betriebsklima genannt. Der Stellenwert des Gehaltes wird hingegen erst an 7. Stelle gereiht.

Führungskräfte – Gefühle und Führungsverhalten

Ein Team von WissenschaftlerInnen der Unis Kiel, Frankfurt und Koblenz-Landau konnte 2019 die Annahme bestätigen, dass die Stimmungslage von Führungskräften in direktem Zusammenhang mit deren Führungsverhalten steht (Studie). Konstruktive Stimmung bedingt ein konstruktives Führungsverhalten. Vorgesetzte, die sich hingegen nicht wohl in Ihrer Haut fühlen, neigen eher zu einem negativen Führungsstil, worunter Arbeitszufriedenheit, Engagement und Wohlbefinden der Mitarbeitenden leiden – was auf die Unternehmenserfolge starke Auswirkungen hat.

Luftfahrt – Gefühle und Extremsituationen

New York City – 15.1.2009. Um 15:26 Uhr hebt ein Airbus vom Stadtflughafen LaGuardia ab. Wenig später ein dumpfer Knall. Pilot „Sully“ Sullenberger setzt einen Funkspruch ab: “Mayday, Mayday. Vogelschlag. Beide Triebwerke ausgefallen.“

Sully weiß, dass er so keinen Flughafen erreichen kann (er hat maximal drei Minuten bis zum Aufschlag). Dann schreibt er Luftfahrtgeschichte und landet im Hudson River – mitten im Gebiet des vielbefahrenen New Yorker Hafens. Alle überleben diese erste erfolgreiche Wasserlandung mit einem Airbus A320 – ein Manöver, von dem Piloten weltweit der Meinung sind, dass es eigentlich unmöglich ist.

Drei Wochen später veröffentlicht die US-Flugbehörde das mitgeschnittene Funkgespräch zwischen Sullenberger und dem Tower. Es zeigt, mit welch innerer Ruhe er den vollbesetzten Airbus zu Wasser gebracht hat. Seine Gelassenheit – eine der effektivsten Stimmungslagen um Krisen zu meistern – hat es ihm ermöglicht, sein klares Denken zu bewahren und so sein Know-how optimal zu nutzen.

Leistungssport – Gefühle und Wettkampf

Dass Gefühle einen direkten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit haben, kann gut beim Sport beobachtet werden. Dies wird besonders offensichtlich, wenn man die ankommenden LäuferInnen im Zielraum eines Marathons betrachtet. Werden sie auf den letzten Metern vom Publikum begeistert angefeuert, so ist es nur allzu wahrscheinlich, dass dies ihre Stimmungslage hebt. Und so ist es schon vielen LäuferInnen gelungen, trotz totaler Erschöpfung die letzten Reserven zu mobilisieren und so einen beeindruckenden Endspurt hinzulegen.

Natürlich sind im Spitzensport richtige Ernährung und optimale körperliche Vorbereitung äußerst wichtig. Doch auch die aktuelle Stimmungslage während des Wettkampfes hat einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis. (Siehe auch: Training für Spitzensportler).

Abenteuersport – Gefühle und Freizeitverhalten

Menschen stürzen sich freiwillig an Gummiseilen aus großen Höhen, lassen sich in Plastikkugeln steile Hänge hinunterrollen und tun noch vieles mehr, um Abenteuer zu erleben. Natürlich sind diese Aktivitäten im Normalfall bestens abgesichert. Doch ein Restrisiko bleibt, wie Unfälle immer wieder zeigen. Wer hofft, hier den „Kick“ zu erfahren, ist oftmals bereit, das Risiko auf sich zu nehmen. Ein starkes Beispiel dafür, wie sehr Gefühle in der Lage sind, Menschen zu beeinflussen.

Kräftereich – gefühlsLOGIK im Museum

Zwei Jahre lang war die gefühlsLOGIK Thema einer interaktiven Sonderausstellung im Kräftereich – dem Museum, das sich dem Thema Kraft und Mensch verschrieben hat. Zigtausende BesucherInnen konnten dabei die außergewöhnliche Kraft der Gefühle Schritt für Schritt erfahren. Ein von Gastkurator Gerhard F. Schadler gestaltetes Erlebnis, welches auch den österreichischen Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer begeistert hat.

BP Dr. Heinz Fischer mit seiner Ehefrau Margit beim Besuch der Sonderausstellung Foto: Kräftereich

Gefühlsmusik – der Song zur gefühlsLOGIK

Es spricht sich immer mehr herum, wie stark Gefühle Leben und Wirtschaft bestimmen. So wundert es kaum, dass ein großes deutsches Finanzinstitut MitarbeiterInnen dazu einlud, sich ernsthaft mit der Logik der Gefühle zu beschäftigen.

Ein Teilnehmer des Seminars – Konrad Brummer – war danach so inspiriert, dass er die Trainingsinhalte flugs in einen frechen Songtext verpackte, der die Essenz unseres emotionalen Seins pointiert und humorvoll beschreibt. Konrad, der in seinem „anderen“ Leben den Leadsänger der bayerischen Kultband Gsindl* zelebriert, erweckte die gefühlsLOGIK damit musikalisch zum Leben.

Mit Wortwitz und ausgereiftem Sound versehen, wurde so die Logik der Gefühle zu einem vielgespielten Teil des 6. Studioalbums der Band, das den Titel „Voischattn“ trägt. „Du fuisd wos du wuisd“ heißt darauf der gefühlVOLLE Song, was des Bajuwarischen Unkundige mit den hochdeutschen Worten „Du fühlst, was du willst“ wohl besser verstehen dürften.

* Gsindl steht seit zwei Dekaden für schnörkellosen, handgemachten bayerischen Mundart-Rock vom Allerfeinsten. In über 300 Konzerten spielten sie u.a. als Opener für die Spider Murphy Gang, aber auch für Christina Stürmer, Liquido, Roger Chapman, J.B.O., Manfred Mann u.v.m. Mehr Gsindl finden Sie hier: www.gsindl.de  www.facebook.com/Gsindl

Handgemachte Rockmusik vom Allerfeinsten: